Arbeit und Psyche, Wie kann ich in einer kranken Arbeitswelt zurechtkommen?

Der Arbeitnehmer heutzutage, am besten fleißig, motiviert, stressresistent, belastbar und Bereitschaft zu Überstunden. Was wiederum nicht zählt oder nur im geringen Maße , Gefühle Gedanken, Vorgeschichten, Psychisches Wohlbefinden, auf sich achten.

Ist das nur negativ sehen, oder ist doch ein funken Wahrheit daran. Solange man funktioniert hat man in der Arbeitswelt gar keine Probleme. Oder ich sage mal so, nur die üblichen. Es wird erst zur Crux, wenn wir nicht mehr funktionieren. Uns wir dann auch noch gerne nahgelegt es läge ja nur an uns. Wir müssten uns doch mehr anstrengen, mehr wollen, mehr probieren. Das wir einmal über die Lage in der Arbeitswelt nachdenken würden, der Gedanke kommt uns nicht.

Wobei die Zahlen ja für sich sprechen, wenn wir wissen wieviele Menschen aus dem System fallen durch psychische Krankheiten. 32,1% der Menschen in Österreich waren in der Vergangenheit oder sind aktuell von einer psychischen Erkrankung betroffen, inclusive Frühpensionierung. (nachzulesen von einer Studie der Med. Uni Wien). Auch wenn wir Bücher lesen von Menschen die durch psychische Krankheit aus dem Arbeitsumfeld ausgeschieden sind, müsste es uns doch die Augen öffnen wohin das ganze führt auch wenn es dazu Studien gibt die besagen das psychische Krankheiten zunehmen.

Aus meiner Sicht leben wir in einer nicht normalen Arbeitswelt, in der nur noch Leistung, Effizienz, Druck,Stress und Arbeiten bis hin zur Selbstaufgabe(nicht immer) zählen, und in der die Menschlichkeit gerne in der Früh bei Dienstbeginn abgegeben wird. Was für mich heutzutage nicht mehr normal ist, ich möchte keine Maske mehr im Arbeitsleben aufsetzen, ich möchte mich so zeigen wie ich bin.

Ich stelle mir da 2 Fragen zur Arbeit und meiner psychischen Gesundheit?

Kann man in einer kranken Arbeitswelt überhaupt psychisch gesund bleiben, wenn man zu den Sensiblen, Nachdenklichen, Hinterfragenden, Nicht Vollzeit-Belastbaren und Freiheitsliebenden gehört? Zu denen, deren Gesundheit wichtiger ist als ein Vollzeit-Job

Meine Meinung dazu ist, das geht nur schwer, ich würde nicht sagen das es unmöglich ist. Aber es ist schwer, wenn man so wie es bei mir war durch Panik und Angststörung nicht mehr so leistungsfähig ist wie vor einigen Jahren, und es vielleicht auch garnicht mehr so sein will. Wir wissen die Statistiken wieviele Menschen jedes Jahr durch psychische Krankheiten ausscheiden, die Palette ist groß, Depressionen, Angststörung, Panikattacken, Suchtverhalten, Zwangsstörung.

Wie findet man sich nach einer ungewollten Auszeit wieder in der Arbeitswelt zurecht? Kann man nach einer längeren Krankheit, zum Beispiel durch Burnout, Depression, oder Angststörung, einfach so weitermachen wie vorher? Oder ist nun der große Einschnitt im Leben fällig?

Diese Frage kann ich auch noch nicht ganz beantworten. Eins kann ich mit Sicherheit sagen, das ist das man nicht einfach so weitermachen kann wie davor, das ist für mich amtlich. Erstens ist viel Unsicherheit damit verbunden und auch viel Angst. Es ist sehr schwer für einen Menschen der jahrelang für seine Gesundheit gekämpft hat das es ihm wieder besser geht, nun wieder so weiterzumachen wie es andere von ihm erwarten. Arbeit kann sehr erfüllend sein, aber es sollte das richtige sein. Wir müssen meiner Meinung nach, neue Modelle für Menschen mit psychischen Krankheiten erstellen. Was mich am meisten stört, und was ich mir wünschte das es aufhört diese Menschen als Mensch „2“ Klasse zu behandeln.

Aber ich kann euch sagen, ich weiß auch keine Antwort darauf, wie man sich in einer kranken Arbeitswelt zurechtfindet. Wie gesagt wenn wir die Statistiken lesen wird sehr viel deutlich. Deswegen ist es immer wichtig, gut acht geben auf sich und seine Psyche. Es ist zwar nicht immer nur die Arbeit an psychischen Krankheiten schuld, dennoch kann es sehr wohl dazu beitragen wenn wir dort nicht so „sein“ können wie wir sind.

Entweder du packst es , oder eben nicht

Aus meiner eigenen Erfahrung, weiß ich wenn man zu sensibel oder nicht mehr so belastbar ist, wie schwer man es am Arbeitsmarkt hat. Was ich aber schon sagen kann das manche Menschen es zu einem gewissen Grad verstehen wenn jemand eine psychische Krankheit hat, dennoch werden die meisten Dinge ausgeblendet.

Ich habe es so erfahren, das wenn es nicht funktioniert du gleich wieder gehen kannst oder es eben keinen Platz mehr gibt für dich. Denn wer nicht mehr die Leistung bringt die die Gesellschaft erwartet , hat am ersten Arbeitsmarkt nichts mehr verloren. Dann gibt es noch eine Aussicht, und das wäre der zweite Arbeitsmarkt, der dich auf denn ersten wiederum vorbereiten soll. Keiner versteht wie irre es eigentlich ist , Menschen die durch Arbeitsumstände psychisch krank geworden sind wieder mit, Druck, Muss, Soll, auf denn ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Aber gehen wir von der Negativ Spirale runter, es kann auch sehr gut funktionieren Menschen wieder arbeitsfit zu machen, und innen einen Sinn im Leben zu geben, der natürlich immer Arbeit sein muss 😉

Was kann ich aber für mich tun?

Nicht das ihr mich falsch versteht ich bin der Meinung, Arbeit ist essenziell für denn Menschen. es ist wichtig das der Mensch eine Tätigkeit hat die in erfüllt, die er gerne macht die ihm Spaß macht, die zu ihm passt. Fühle einmal rein, wenn ich sage wenn die Arbeit, stressig, belastbar, nervige Arbeitskollegen, beinhaltet. Was tut dir und deiner Seele und deinem Wohlbefinden besser?

Soll Arbeit wirklich nicht erfüllen sein, ein Muss? Meines Erachtens ändert sich die Anschauung nach einer psychischen Krankheit bzw. längeren Auszeit sehr. Es ist nicht wichtig Hauptsache eine Job zu bekommen, nur arbeiten. Das wichtigste ist für mich, gesund zu sein und das zu machen was einem Spaß macht.

Was kann ich jetzt tun um das zu machen, was ich will was für meine Gesundheit und für mein späteres Leben das beste ist. Da kann ich euch keinen Rat geben da wir alle so verschieden sind, was bei dem anderen funktioniert, kann bei dem anderen nicht funktionieren. Deswegen ist es immer wichtig auf sich zu hören, seine innere Stimme.

Ich habe einfach angefangen mehr das zu machen was mir Spaß macht und nicht das was mir Geld einbringt, denn da bin ich zurzeit sowieso durchs Raster gefallen. Meistens dreht es sich um das liebe Geld, aber in meinem Fall wäge ich lieber ab, was mir wichtiger ist Vollzeit-Job und keine Kraft, für irgendetwas oder mehr Zeit und dafür wenig Geld. Das muss jeder immer für sich entscheiden. Ich mache eben das was ich schaffe, und was sich für mich richtig und stimmig anfühlt. Auch wenn andere es nicht verstehen die dauerhaft arbeiten , und nie vom Arbeitsmarkt abgeschnitten waren, geschweige denn eine Lebenskrise gehabt haben.

Ich feiere es eben nur wenn es Menschen gibt die dazu stehen wie es ihnen geht mit ihrer psychischen Krankheit, und nicht mehr etwas vorspielen müssen nur um im System nicht durchs Raster zu fliegen oder schnell wieder zu funktionieren. Es gibt eben so viele Blogger die ein Sprachrohr gefunden haben, sei es durch Blog schreiben, Podcast, um aus ihrer Situation etwas zu machen. Nach so einem Schicksalsschlag stellst sich meist die Frage: Was will ich wirklich vom Leben, und wie will ich Arbeit für mich neu definieren. Arbeit soll wieder Spaß machen leicht von der Hand gehen, und mit Hoch und Tiefs vereinbar sein, Das ist aber zurzeit nicht der Fall in der Arbeitswelt.

Versteht mich keineswegs falsch im Bezug zur Arbeit, aber ich habe schon viele Menschen gesehen die ihre Arbeit liebten und nicht in Pension gehen wollten, für die Pension eher belastend ist. Und genau zu denen will ich zählen, und das steht mir auch zu. Ich will mich nach meinem Schicksalsschlag nicht mehr für irgendwas aufopfern das nicht meins ist, ich probiere gern neue Dinge aber wenn es nicht funktioniert dann sollte man neue Wege einschlagen, und zurückschauen.

Es gilt eben für sich seinen Weg zu finden, und zu erfassen was uns die Psychotherapie lehrt, sein Leben nach seinen Vorstellungen, Werten, nach seinem Können zu meistern. Das sieht bei jedem natürlich anders aus. Das muss nicht heißen nur weil du 10 Stunden arbeiten gehst, und nicht mehr schaffst, bist du kein Mensch zweiter Klasse. Mit dir ist trotz alledem alles richtig, du bist auch so und so ein wertvoller Mensch. Schau was du für dein Leben magst, und dann richte es danach aus.

Ich möchte gern von dir wissen, hast du auch solche Erfahrungen im Arbeitsleben, tust du dir schwer ins Arbeitsleben zurückzufinden, hast du es geschafft auf deine Art? Würde mich sehr über einen Kommentar freuen.

Von herzen Chris

Bild Pixabay

Christoph

2 Gedanken zu „Arbeit und Psyche, Wie kann ich in einer kranken Arbeitswelt zurechtkommen?

  1. Lieber Chris. Danke für deinen Beitrag und deinen Blog. Dieser Beitrag hätte von mir sein können. Ich fühle das ganz genauso. Ich bin selber Betroffene von Depressionen und einer Panikstörung. Ich weiß, was es bedeutet, sich täglich eine fröhliche Maske und Fassade aufzusetzen, damit man nicht weniger wert ist, als die Gesunden. Ich habe mich entschieden, meinen Beruf vorerst ruhen zu lassen, um Zeit für mich und meine Familie zu haben. Aber ich habe auch einen Blog begonnen parallel dazu eine Ausbildung zur Entspannungs- und Achtsamkeitstrainerin. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute! http://www.letitflow.blog
    Glg Katrin

    1. Hey vielen lieben dank für deinen Kommentar. Jaa ich habe für mich beschlossen keine Maske mehr aufzusetzen für was denn? Ich habe das alles abgelegt Maske und Fassaden um mich herum zu bauen bzw aufzusetzen. Jaaa das ist wichtig , wenn du nicht selbst auf dich acht gibts wird es auch kein anderer machen, wow ja dann bist ja e auf einem guten Weg 😀 danke ich werde mal reinsehen 👍🏼

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