Was habe ich meiner Seele angetan!

Auch heute 6 Jahre nach meiner Diagnose: ,,Angststörung gepaart mit Panikattacken“ bin ich noch immer sehr betrübt was ich meinen Körper bzw meiner Seele angetan habe. Ich habe mich selbst so missachtet und so wenig achtgegeben auf mich, womit ich die eindeutigen Signale nie wahrgenommen habe. Ich habe immer weitergemacht und Symptome auf die lange Bank geschoben.

Deswegen braucht mein Heilunsgprozess auch länger. Ich würde aber auch behaupten, weil ich mich wirklich um die Ursache kümmere und die ist nicht in 1-2 Jahren beseitigt. Da stehen viele Fragen offen. Warum das so passiert ist? Weshalb fühle ich was ich fühle? Warum ist die Medizin nicht gewillt an der Grundproblematik nachzusehen und möchte mich nur schnell wieder gesellschaftstauglich machen? Es war für mich immer der falsche Weg, nur an denn Symptomen herumdoktern. Was mich sehr betrübt ist, das wir in der Gesellschaft noch immer nicht so weit sind und wir sind echt weit entfernt davon, gewisse Dinge, die sich um psychische Krankheiten drehen wie: die damit verbundene Gefühle, Gedankenwelt, Symptome, Weltanschauung nach einer psychischen Krankheit zu verstehen. Wir beziehen das alles nicht mit ein. Wir denken der Mensch hatte (hat) einmal eine psychische Krankheit und da probieren wir so schnell wie es geht das er wieder funktioniert. Wenn das nicht klappt dann bist du aus dem System gefallen oder aus dem Raster. Ich verzweifle oft an dieser Anschauung oder an diesem handhaben mit psychischen Krankheiten. Da wäre echt viel Luft nach oben.

Mache es immer nur für dich

Mir kommen echt fast die Tränen, ich bereue es irgendwie so was ich meiner Psyche /Seele angetan habe. Aber ich wusste es eben nicht besser, und mir sagte auch keiner das ich gut mit mir, und meinen Gedanken umgehen sollte. Oder mir selbst, mein wichtigster Mensch sein sollte. Es soll hier nicht darum gehen zum totalen Narzissten zu werden, und nur auf sich acht zu geben, aber Menschen die einer psychische Diagnose bekommen haben oder unter den Symptomen sehr leiden werden mich schon verstehen. Ich brauche mich eigentlich auch nicht rechtfertigen dafür.

Die letzten Jahre hab ich mich sehr gut um meine Heilung gekümmert. Therapie da, Therapie dort, Energetik, usw. die ganze Palette. Ihr habt das ja e schon gelesen wenn ihr mich länger verfolgt. Trotzdem gilt es dieses Jahr mein Leben auf eine neue Ebene zu heben. Es geht darum Dinge auszuprobieren, zu scheitern, wieder aufzustehen, und weiterzumachen in kleinen Schritten. Wie es eben für mich passt, und nicht für andere.

Ich möchte mein Leben nicht mehr nach der Gesellschaft ausrichten oder nach dem was andere für gut halten. Ich möchte mein Leben leben, so wie ich es für richtig halte und nicht wie andere es für mich richtig halten. Ich will meine Entscheidungen treffen. Und ob die falsch oder richtig sind seie dahingestellt. Ich möchte auch die Menschen in meinem Leben haben die mich verstehen und unterstützen sowie ich bin. Ich glaube das möchte wohl jeder.

Ich möchte euch auch aufzeigen wie wichtig es ist trotz all dem Gegenwind und der Unverständnis die ihr vielleicht bekommt, euch trotzdem selbst treu zu bleiben. Denn wenn ihr es nicht tut wird es auch kein anderer machen und dann macht ihr immer das, was andere von euch erwarten.

Wenn du es nicht machst wird es kein anderer für dich machen

Ich rede hierbei von gut achtgeben auf sich selber, und auf dich hören. Was schaffst du im Moment? Was kannst du leisten? Was überfordert dich? Was kannst du für dich im Moment tun. Eine psychische Krankheit, bringt viele Sorgen, Ängste, Gedanken, Gefühle mit sich. Gerne sagen uns andere, was wir hierbei zu tun hätten. Nicht das ihr mich falsch versteht ich finde die Möglichkeiten alle toll die uns geboten werden. Aber dann gibt es auch viele Menschen wo keine Therapie geholfen hat, wo anscheinend nichts hilft und sie nicht weiterwissen. Auch ich kenne diese Gefühle.

Aber wie gesagt, wenn du nicht anfängst auf dich und deine Heilung zu schauen oder auf das was für dich wichtig ist im Leben, so wird es ein anderer Mensch machen. Wenn du nicht weißt was du willst vom Leben dann wäre gut sich klar zu werden was deine Werte im Leben sind. Was strebst du an? Was ist dir wichtig? Was möchtest du, Was möchtest du auf keinen Fall, Und das muss nicht jetzt sofort geschehen wie dir jeder immer sagt. Gib dir Zeit dafür, aber gehe einen kleinen Schritt nach dem anderen.

Was mir durch meine Angststörung klar geworden ist, ist das ich immer mehr auf mich zurückgeworfen wurde. Davor habe ich brav geleistet, getan was andere für richtig halten, und jetzt bin ich aufgefordert das zu tun was ich für richtig halte. Das ist keineswegs leicht, mit 30 zu entscheiden und dazu zu stehen wenn die Gesellschaft in eine andere Richtung zieht. Aber mir kommt vor nach meiner Angststörung bleibt mir nichts anders übrig zu mir zu stehen, und so gut auf nicht acht geben wie es nur geht. Denn wer macht es sonst für mich?

Es ist keinesfalls leicht sich und seiner Selle treu zu bleiben in einer Gesellschaft die immer nach außen gerichtet ist. Die psychische Krankheiten noch immer belächelt oder verschweigt. Oder die glaubt der Weg ohne Tabletten, sei nicht machbar auch wenn es länger dauert. Wie soll man sich da selbst treu bleiben auf diesem Weg ?

Ich möchte dir hier ein paar Tipps mitgeben um dir und deiner Seele treu zu bleiben, egal was außen ist.

  • Höre auf deine Gefühle. Kein anderer Mensch kann fühlen was du fühlst. Auch wenn andere dir sagen das es wie du es machst falsch sei, wenn du dich dabei falsch und unwohl fühlst, naja dann weißt du ja e schon Bescheid.
  • Sei ehrlich zu dir selbst, was kannst du im Moment schaffen? oder sei generell immer ehrlich. Dann brauchst du niemals eine Maske aufsetzen und dich verstellen. Auch hier ist der Punkt wenn andere dich als Versager sehen, es sind deren Gedanken von dir. Solange du mit dir und deinen Entscheidungen klar kommst, ist alles ok.
  • Es muss dir egal sein was andere denken von dir. Solange du nicht immer denkst : Ach was denken meine Eltern , wenn ich kündige und meine Gesundheit an erste Stelle setze. Es ist so wichtig um zu gesunden. Höre auf immer zu denken was andere von dir denken werden, sie werden wenn sie es wollen sowieso tun.
  • Hab keine Angst vor deinem eigenen Selbst. Wir Menschen sind alle gemeinsam verbunden und trotzdem Individuum. Aber stehe zu dir selbst so wie du bist mit deinen ganzen Symptomen, angeblichen Schwächen und Fehlern.

Also sich selbst treu sein, fühlt sich an wie ankommen. Nach Hause kommen, nach einer langen Reise. Das Gefühl am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Eine innere Zufriedenheit und die Gewissheit, dass egal welche Steine man vor sich auf den Weg gelegt bekommt, es sich immer lohnen wird weiter zu gehen.

Bild :Pixabay

Christoph

2 Gedanken zu „Was habe ich meiner Seele angetan!

  1. Lieber Christoph, ich denke du bist auf dem richtigen Weg. 🙂

    Und ja, es ist immer ganz wichtig auf sein Innerstes zu hören und vor allem zu fühlen „WAS BRAUCHE ICH“ wirklich.
    liebe Grüße und du weißt wo du mich findest 😉
    Irmgard

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