Für mich ist es sehr wichtig mal darüber zu schreiben was Angehörige tun können wenn sie wenn in der Familie oder als Partner haben der an einer Angsterkrankung leidet. Ich möchte dieses (was wir nicht sehen kann nicht so schlimm sein) in ein neues Licht rücken.
Menschen mit einer Angsterkrankung können sich oft Sprüche anhören wie
- Stell dich bitte nicht so an.
- Jeder hat doch Angst so schlimm kann es nicht sein.
- Ich habe oft auch mal einen schlechten Tag trotzdem schaffe ich dies und jenes.
- Reiß dich doch mal zusammen.
- Bleib einfach mal ruhig.
- Du denkst dir da ja wieder irgendetwas zusammen.
- Ich verstehe dich nicht.
- Also sei doch nicht so, andere können das auch.
Umdenken bitte!
Das sich mit solchen Sprüche nichts zum positiven wenden kann ist doch mal klar. Menschen die sowieso unter dem leiden, das ihr Alltag von vielen Symptomen beeinflusst wird. Können sich dann noch solche Sprüche anhören.
Das das für einen Betroffenen auch nie leicht ist wenn so etwas passiert ist doch klar. Aber man sollte den Menschen unterstützen soweit man kann und damit auch Verständnis für seine Lage aufbringen. Denn Unverständnis ist in diesem Fall eher unangebracht. Und steht der Heilung und allem anderen sehr im Weg.
Es ist klar das so Dinge wie gemeinsam Interessen oder Hobbys dann zusammen nicht mehr ausgeübt werden können. Aber man kann sich zusammen mit seinem Partner, Sohn, Papa, Mama, egal wer es ist wieder langsam herantasten an diese Dinge. Anstatt ihn zu verurteilen und zu sagen früher hast du das doch immer gemacht. Was ist los mit dir? Wir haben so viele Sachen unternommen und jetzt bist du nur faul und magst nichts unternehmen.
Es gibt sicher auch sehr verständnisvolle Menschen aber ich habe eben auch die Erfahrung gemacht, das das was wir sehen oft nicht so schlimm sein kann und damit auch nicht so verstanden werden kann.
Strategien mit der sie ihren Partner unterstützen können
Das erste und beste was man als Außenstehender tun kann wäre sich mal auch in das Thema einzulesen. Wenn es möglich wäre, auch ein bisschen mitfühlender zu werden oder zu sein.
Das man da auch unsicher ist und nicht weiß wie man reagiert sollte ist doch klar. Aber anstatt denn Menschen fertig zu machen und so zu tun als ob psychische Erkrankungen ein Klacks sind, können wir im Jahr 2020 endlich mehr offener werden zu diesem Thema und auch mehr Verständnis zeigen.
Hier die Strategien für Angehörige:
- Lasse deinen Partner, Sohn, Tochter, Cousin ,Oma, Opa, Papa Mama, so sein wie er ist sag ihm/ihr nicht wie sie zu sein hätte.
- Behüten sie nicht zu viel (nicht das der Betroffene nichts mehr tun muss).
- Zeige Verständnis egal wie komisch es sich für sie anhört.
- Ermutigen sie ohne Druck und ohne Stress
- Sei nicht zu hart mit der Person.
- Haben ein offenes Ohr für seine/ihre Probleme.
- Habe Vertrauen in die Person und keine Zweifel.
- Unterstütze kein Selbstmitleid.
Wenn sie die oben angeführten Tipps mehr beherzigen dann fühlt sich der/die Betroffene schon besser aufgehoben. Und braucht sich nicht noch zusätzliche Sorgen machen ob der jenige das versteht und ob man sich hier auch noch rechtfertigen sollte.
Menschen mit Angststörung wissen das ihre Ängste übertrieben sind
Aus Erfahrung spreche ich davon das wir wissen das unsere Ängste oft unbegründet sind. Dennoch können wir oft nichts dagegen tun und glauben jeden Gedanken der kommt. Das soll jetzt nicht wieder bestätigen das alles halb so schlimm ist, denn wir kommen ja meistens aus dem Kreislauf nicht so schnell heraus. Und wenn wir da wenn haben der uns versteht ist schon die halbe Miete gewonnen.
Es fällt Menschen mit einer Angststörung in diesen Momenten einfach schwer, rational zu denken.
Für logisch denkende Menschen ist das schwer zu verstehen. Das bleibt auch so. Und doch hoffe ich, dass dieser Artikel dazu beitragen wird, ein kleines wenig besser zu verstehen, was in den Betroffenen so vorgeht. Das Menschen mit einer psychischen Erkrankung wie Panik oder Angststörung keineswegs abnormal sind sondern meistens nur das denken nicht normal funktioniert.
Kümmern dich auch um Dich
Das das zusammenleben mit einem der eine Angststörung hat nicht leicht ist und belastend ist wissen wir. Deswegen ist es auch wichtig dir gute Dinge zu tun und nicht 24/7 nur für die Person da zu sein und ihre Probleme. Denn sonst macht dich das ganze auch fertig, wenn du dein Leben hinten anstellst. Hiermit eine kleine Liste um besser auf dich zu achten in so einer Situation.
- Tu dir was gutes nimm dir auch mal eine Auszeit.
- Vernachlässige nicht deine Freunde oder Sport.
- Erkenne und setze Grenzen.
- Lass nicht euer ganzes Leben nur noch von Angst und Symptome bestimmen.
- Entspanne dich auch mal.
Fazit
Nun hast du gesehen das du als Angehöriger auch Dinge unternehmen kannst so das der Betroffene auf seinem Heilungsweg bestmöglich unterstützt wird. Du kannst den Weg aus der Angststörung mitgehen, die eigentlichen Schritte muss der Betroffene letztlich selbst machen. Das kann ihm niemand abnehmen, so gerne Du das vielleicht tun würdest.
Und denkt alle daran: Auch wenn der Weg nicht leicht ist – Man kann eine Angststörung überwinden. Es funktioniert.
Wenn dir der Blog Artikel gefällt kannst du ihn ja gerne teilen oder kommentieren.
Lg Chris
Bild: Pixabay