Was Surfen mich über meine Angst lehrte.

Schon so lange wollte ich nach Portugal zum Surfen fliegen und ich tat es nie, immer zögerte ich mit der Entscheidung diesen Urlaub zu buchen. Du denkst dir jetzt was hat Surfen mit einer Angststörung zu tun?

Nun gut..

Es war inmitten meiner schlimmsten Zeit/ Sommer 2015 beschloss ich meinen ersten richtigen Mutausbruch zu machen. Obwohl ich totale Angst vor dem Fliegen hatte und ich zig Symptome hatte. Schon allein der Gedanke 2 Stunden im Flugzeug zu sitzen, und dann auch noch nach Wien zu fahren mit dem Auto. Da kam der Gedanke, ne lass mal dem ganzen bist du sowieso nicht gewachsen.

Trotzdem beschlossen ich und ein guter Freund im Sommer 2015 denn Schritt zu wagen und denn Surfurlaub in Portugal/Arrifana zu buchen.

Am Abreisetag hatte ich genug Panikattacken und mir ging es alles andere als gut, der ganze Tag an sich war sehr anstrengend und kräftezehrend. Nach der insgesamt 10 Stunden Ab&Anreise war ich dann fix und fertig. Als ob das nicht reichte verliefen wir uns auch noch auf dem Weg zu unserer Unterkunft und suchten sie 3 Stunden cirka, bis wir sie dann doch gefunden hatten.

Surfen und Angst

Angekommen im Surfcamp und am nächsten Tag, lernten wir alle Leute im Surfcamp kennen. So viele nette, entspannte Leute und mit denn gleichen Anschauungen auf das Leben wie ich sie hatte waren dort. Ich fühlte mich so wohl unter denn Leuten denn es ging mal um was anderes als wie das ständige Tun und Leisten. Ich musste da sowieso mal ausbrechen denn mein Körper zeigte es mir locker seit einem halben Jahr schon.

Nach Aufwärmeübungen und einer Einschulung am Strand mit unseren Surflehrern, ging es dann auch schon los mit denn ersten Surfversuchen. Ich war so angespannt und nervös. Die Angststörung machte es gerade nicht besser. Aber das hilft jetzt nichts dachte ich mir du wolltest das schon jahrelang also mach das beste draus und genieße es mit deiner Angst und deinen Symptomen.

Ihr könnt euch sicher vorstellen wie die ersten Surfversuche aussahen.

Schon das aufstehen am Board an sich war so schwer. Dann kam noch eine Welle und man landete wieder im Wasser und das sicher 2 Tage.

Aufstehen, Welle, Plumps haha

In denn kommenden Tagen fing ich sehr viel über mich nachzudenken an, und ob ich das was ich mache und wie ich es mache alles immer so richtig ist und ob das noch förderlich ist für mich wie es zurzeit oder damals in meinem Arbeitsverhältnis war.

Eine kleine Wende.

Surfen lehrte mich nach gut 2 Wochen nun, das man sich trotz eines hohen Frustrationspotenzials am Anfang nicht unterkriegen lassen soll, und das man einfach nicht aufgeben darf egal welche Welle auch daherkommen mag. Und dann dachte ich mir doch ich kann das was ich beim Surfen gelernt habe und diesen Mut denn ich da gehabt habe auch in mein restliches Leben nach dem Surf Urlaub mitnehmen. Das soll jetzt nicht heißen das ich einmal Surfen war und meine Angststörung nun verschwunden war.

Nein ganz und garnicht

Aber wie gesagt , ich bin in diesem Urlaub auf so viele Dinge draufgekommen, und ich habe gesehen wie schön und wie wundervoll die Welt doch sein kann auch mit einer Angststörung .

Hier ein Foto von mir wie ich das Leben genieße 😉

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Was mich das Surfen jetzt tatsächlich lehrte.

Kein Mensch kann sagen das er beim Surfen nichts über das Leben lernt, hier eine kleine Liste die mich das surfen über mich, das Leben, und meine Angst lehrte.

  • Mein Job tut mir nicht gut und du darfst dich umsehen nach neuen Dingen.
  • Angst ist nichts schlechtes.
  • Es ist ok Angst zu haben.
  • Du darfst dich jetzt mal um deine Gesundheit kümmern.
  • Das man nach jeder Welle wieder aufstehen sollte.
  • Das Genießen wichtig ist.
  • Wie schön es ist nette Leute um sich zu haben.
  • Wie sehr man in einem Sonnenuntergang verweilen kann.
  • Das man nicht nur der Schwache ist.
  • Das jeder Mensch großen Mut besitzt.
  • Ich alles trotzdem kann auch mit einer Angststörung (denn wenn so etwas geht dann funktionieren andere Dinge auch)
  • Gutes Essen und ein Bier sind gut haha

Du fragst dich sicher ? War nach diesem Urlaub alles ok?

Nein das war es ganz und garnicht denn da fing ich erst an mein Leben in ganz langsamen Schritten, so wie es für mich richtig war zu ändern. Aber mir is da klar geworden das ich davor immer funktioniert habe und nie etwas in Frage gestellt habe. Das Surfen gab mir irgendwie denn ersten Schubs zu mir Selbst, und was ich wirklich vom und im Leben will.

Und hattest du trotz deiner Angststörung schon einen oder mehrer Mutausbrüche?

Lass mich es gerne wissen.

Lg Chris.

Bilder:pixabay

Christoph

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